USA transferieren 29.800 Bitcoin: Steht der Abverkauf bevor?
Die US-Behörden wurden gestern Nacht aktiv und die ganze Welt schaut zu. Insgesamt 29.800 Bitcoin wurden laut Arkham Intelligence transferiert. Der Betrag stammt aus einem Wallet, welches von der Analyse-Plattform dem Silk-Road-Verfahren zugeordnet wird.
Die sogenannte Silk Road war ein Online-Marktplatz, der im Darknet betrieben und hauptsächlich für den illegalen Handel mit Drogen und anderen verbotenen Waren genutzt wurde. Gegründet wurde die Plattform im Jahr 2011 von Ross Ulbricht, der unter dem Pseudonym “Dread Pirate Roberts” agierte. Die Silk Road nutzte Bitcoin als primäre Währung.
Im Jahr 2013 wurde Silk Road von den US-Behörden geschlossen, und Ulbricht wurde verhaftet und später zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Bei der Schließung der Plattform wurden große Mengen an Bitcoin beschlagnahmt. Weil ein Großteil der beschlagnahmten Bitcoin bereits 2014 über Auktionen des US Marshal Service veräußert wurden, dürfte die nun transferierte Tranche aus einem anderen Verfahren stammen, welches mit Silk Road zusammenhängt. Im Jahr 2020 übergab ein Unbekannter nämlich weitere 69.370 BTC , die von Silk Road stammen. Ein Jahr später gelang den Behörden ein weiterer Fang und sie konnten 50,676 BTC beschlagnahmen, die damals von Silk Road gestohlen wurden .
Insgesamt sitzen die USA auf über 200.000 Bitcoin, die im Rahmen diverser Verfahren als inkriminierte Mittel eingezogen worden sind. Donald Trump nahm das zum Anlass für ein Wahlversprechen. Er will als nächster US-Präsident dafür Sorge tragen, dass daraus eine nationale Bitcoin-Reserve entsteht , die nicht verkauft werden soll.
Wohin wurden die Coins transferiert?
Nachdem deutsche Behörden rund 50.000 Bitcoin aufgelöst haben, macht sich jetzt die Befürchtung breit, dass die USA als Nächstes einen Verkauf in die Wege leiten. Bislang haben die US-Behörden weitestgehend auf Auktionen zurückgegriffen.
Ob der transferierte Betrag verkauft wird oder vielleicht schon verkauft worden ist, steht noch nicht fest. Fakt ist, dass er in ungleiche Teile auf zwei verschiedene Adressen aufgesplittet wurde. Arkham geht davon aus, dass 10.000 BTC auf ein institutionelles Wallet transferiert worden sind, während die zweite Adresse mit 19.800 BTC noch nicht zugeordnet werden konnte.
Sollte sich diese Einschätzung bewahrheiten, dann könnte das auf einen möglichen Verkauf hindeuten. In Reaktion auf die Meldung brach der Bitcoin-Kurs ein, nachdem er bei 70.000 US-Dollar abgewiesen wurde.
ETF Nettozuflüsse bleiben stabil
Dennoch sollte man diese Korrektur nicht überbewerten. Zum einen ist eine Schwankung von etwa 5 Prozent für Bitcoin nicht ungewöhnlich, zum anderen gab es keine Abverkäufe bei den Bitcoin-ETFs. Stattdessen blieb das Bild unverändert und die Nettozuflüsse stabil, wenn auch in geringerer Höhe.
Einzig am 23. Juli kam es zu einem Abfluss von 78 Millionen Dollar. Weil sich danach aber weitere 251,5 Millionen US-Dollar dazugesellten, fällt das nicht ins Gewicht. Davon entfielen 124 Millionen Dollar alleine auf den gestrigen Handelstag.
Es bleibt also abzuwarten, ob die US-Behörden weitere Transaktionen vornehmen und wie diese dann einzuordnen sind. Zwar verfügen die USA über eine stattliche Menge Bitcoin, aber auch die dürfte vom Markt absorbiert werden, sofern sie nicht am Stück in die Orderbücher aufschlägt. Davon ist auch nicht auszugehen, weil die US-Behörden erfahrungsgemäß schonend abverkaufen, daher ohne den Markt zu gefährden.
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