Ehemalige Alameda-CEO Caroline Ellison zu zwei Jahren verurteilt für ihre Rolle beim Zusammenbruch von FTX: Berichte

Die ehemalige Co-CEO von Alameda Research, Caroline Ellison, wurde am Dienstag zu zwei Jahren Haft verurteilt für ihre Rolle beim Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX, die dazu führte, dass Verbraucher Milliarden von Dollar verloren. 

Ellison, die auch die Ex-Freundin des ehemaligen FTX-CEO Sam Bankman-Fried ist, bekannte sich im Dezember 2022 schuldig in zwei Fällen von Verschwörung zum Drahtbetrug, zwei Fällen von tatsächlichem Drahtbetrug, einem Fall von Verschwörung zum Warenbetrug, einem Fall von Verschwörung zum Wertpapierbetrug und einem Fall von Verschwörung zur Geldwäsche. Alameda Research hatte enge Verbindungen zu FTX, und beide wurden von Bankman-Fried gegründet. 

Ellison muss außerdem etwa 11 Milliarden Dollar abgeben und kann ihre Strafe in einer "Mindest-Sicherheitsanstalt" verbüßen, so Bloomberg.

Ellison wandte sich am Dienstag an das Gericht und sagte, sie wolle sich bei denen entschuldigen, die wegen ihrer Handlungen Geld verloren haben. Sie sagte, „kein Tag vergeht, an dem ich nicht an all die Menschen denke, die ich verletzt habe“, laut einem Bericht von Bloomberg. 

Ellison kooperierte mit der Regierung und sagte gegen Bankman-Fried während seines Strafprozesses Anfang dieses Jahres aus. Ellison sagte dem Gericht im März, dass Bankman-Fried sie angewiesen habe, die Verbrechen zu begehen, die zum Untergang der Börse führten. Ellison sagte, Alameda habe Zugang zu Kundeneinlagen durch eine unbegrenzte Kreditlinie und auch direkten Zugang zu Kundeneinlagen, die auf das Bankkonto von Alameda mit dem Namen "fiat@" überwiesen wurden. 

Während des Strafprozesses von Bankman-Fried gab Ellison auch zu, auf Anweisung von Bankman-Fried Bilanzen an Banken gesendet zu haben, die Alamedas Position weniger riskant erscheinen ließen, als sie tatsächlich war. 

Richter Lewis Kaplan, der auch die Verurteilung von Bankman-Fried überwachte, sagte am Dienstag, dass der Unterschied zwischen Bankman-Fried und Ellison darin bestehe, dass sie kooperierte, während „er alles leugnete“, berichtete Bloomberg ebenfalls. 

Ellisons Anwälte hatten zuvor das Gericht gebeten, keine Gefängnisstrafe zu verhängen aufgrund ihrer Kooperation. Ihr Anwalt verwies auf die Empfehlung der Bundesbewährungsabteilung von einer Strafe von Zeit verbüßt mit drei Jahren beaufsichtigter Freilassung. 

„Angesichts der Empfehlung der Bewährungsabteilung für nur drei Jahre beaufsichtigte Freilassung und Zeit verbüßt scheint die Regierung ihre Kooperation und bedeutende Rolle als Zeugin gegen Sam Bankman-Fried (SBF) anzuerkennen. Dennoch trägt die Art ihrer Beteiligung am FTX-Skandal weiterhin Gewicht bei den Strafentscheidungen“, sagte Braden Perry, Partner bei Kennyhertz Perry und ehemaliger Bundesvollzugsanwalt, in einer per E-Mail gesendeten Erklärung an The Block vor Ellisons Verurteilung. 

Perry sagte, Ellisons Kooperation sei wahrscheinlich der „Haupttreiber“ hinter der Empfehlung der Bewährungsabteilung. 

„Dennoch ist der Richter nicht an diese Empfehlung gebunden und kann eine härtere Strafe verhängen, wenn dies als angemessen erachtet wird“, sagte Perry. 

Der Zusammenbruch von FTX führte zu einem „massiven öffentlichen Misstrauen“, fügte Perry hinzu, sodass der Richter das Bedürfnis verspüren könnte, ein Zeichen zu setzen.

„Während ihre Kooperation wertvoll ist, gibt es auch den Wunsch, die Hauptakteure zur Verantwortung zu ziehen, insbesondere angesichts des Ausmaßes der Verluste für Investoren und Verbraucher“, sagte Perry. 

Vor der Verurteilung sagte Samson Enzer, Partner bei Cahill, Gordon & Reindel, dass Richter Lewis Kaplan Ellison eine mildere Strafe geben wolle, angesichts ihrer