Internationaler Kaffee-Trade erstmals mit Bitcoin bezahlt
Bitcoin kommt im internationalen Handel an. Eine US-amerikanische Rösterei bezahlt eineinhalb Tonnen Qualitätskaffee aus El Salvador mit Bitcoin. Die Regierung des Landes hat dabei gerne geholfen.
Das Außenministerium von El Salvador selbst twitterte die freudige Nachricht:
„Der Kaffee aus El Salvador kommt in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten an, dank der Bitcoin-Infrastruktur unseres Landes. Wir unterstützen Compass Coffee dabei, Kaffee von Jorge Cruz zu kaufen, der die Kryptowährung verwendet.“
Es handelt sich um 15 Doppelzentner eines hochqualitativen Kaffees aus dem Biokrop-Projekt von Cruz. Der Preis lag dabei zwei- bis dreifach über dem Marktpreis in den USA. Neben dem Außenministerium des Landes war auch die salvadorianische Botschaft in den USA daran beteiligt, den Handel einzufädeln.
Für Compass Coffee ist dies allerdings nicht der erste Austausch mit El Salvador. Die Rösterei begann 2022, einen „ Bitcoin Blend “ mit Kaffee aus El Salvador anzubieten. Schon damals half die salvadorische Botschaft bei der Vermittlung der Kaffeebauern. Der Preis ist mit 39,59 Dollar für das amerikanische Doppelpfund (gut 900 Gramm) nicht eben günstig, aber auch nicht übermäßig teuer. Bei Melitta beispielsweise kostet Kaffee aus El Salvador etwa ebenso viel. Und wer in Deutschland Kaffee aus El Salvador mit Bitcoin bezahlen möchte, kann dies übrigens auch bei LyaCoffee tun.
Zurück zu Compass Coffee. Das Unternehmen hat sich darauf eingeschossen, die Bitcoin-Szene zu adressieren, wobei sicherlich auch eine gewisse persönliche Leidenschaft der Gründer hineinspielt. Am „Bitcoin Policy Summit“ in Washington im April wurde Compass Coffee zum offiziellen Sponsor und schenkte den Bitcoin Blend kostenlos aus. Auch auf der Bitcoin 2024 in Nashville Ende Juli war Compass dabei, um Kaffee zu verkaufen. Schon dort sprach Jorge Cruz darüber, wie sein Geschäft von schnellen, direkten Bitcoin-Transaktionen profitiert.
Man glaube, schreibt Coffee Compass, „an das transformative Potenzial von Bitcoin, der vorherbestimmt ist, die Kaffeebranche zu transformieren, indem er Kaffeeunternehmen erlaubt, direkt mit den Landwirten zu handeln und die Mittelsmänner abzukappen.“ Dies werde die Werte gerechter in der Lieferkette von Kaffee verteilen.
Es wäre schön, wenn dies so wäre. Doch man kennt diese Idee bereits von Tealet :
Laut Eigenangabe sind die Qualitätstees, die über Tealet gehandelt werden, markant günstiger als diejenigen, die über den üblichen Handelsweg gehen. Zudem bekommen die Bauern den dreifachen Preis. Für das hawaianische Unternehmen ist es nur konsequent, den Bitcoin als Währung zu akzeptieren: „Unsere Mission ist es, Mittelsmänner im globalen Teehandel zu beseitigen, daher ist es keine Überraschung, dass wir daran interessiert sind, finanzielle Mittelsmänner zu beseitigen. Die Gebühren sind signifikant tiefer als mit anderen Zahlungsdiensten wie Paypal so, das hawaianische Unternehmen.“
Das war 2013. Mittlerweile scheint Tealets Revolution weit vor der Halbzeit eingeschlafen zu sein.
Bei El Salvador haben die Kaffeebauern jedoch einen Bonus: eine enorm kooperative Regierung. Das Kabinett Bukele bemüht sich jederzeit, der Verbreitung von Bitcoin zu helfen; wenn dies damit einhergeht, den Kaffee des Landes zu besseren Konditionen zu exportieren, indem man Mittelsmänner ausschaltet, um so besser.
Gerade im Außenhandel spielen staatliche Institutionen oft eine Rolle. Sie helfen, Kontakte zu knüpfen, und sorgen mit Außenhandelskrediten dafür, dass genügend Liquidität für die Zahlung vorhanden ist. Sollte die Regierung von El Salvador sich in diese Richtung bewegen, könnte dies dem Außenhandel durch Bitcoin einen Schub geben – nicht nur für Kaffee.
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