FTX-Gläubiger können mit Zahlungen rechnen – aber werden sie wirklich „entschädigt“?
- FTX könnte bis Ende 2024 mit Entschädigungszahlungen an Gläubiger mit Forderungen unter 50.000 Dollar beginnen.
- Viele Gläubiger drängen auf eine Auszahlung in Form von Sachleistungen, um Steuerforderungen zu vermeiden, die bei Geldzahlungen anfallen würden.
Aus dem jüngsten FTX-Konkursbericht geht hervor, dass die entscheidende Anhörung zur Bestätigung des Reorganisationsplans für den 7. Oktober 2024 angesetzt ist. Falls er genehmigt wird, Wenn diese Strategie genehmigt wird, könnten Gläubiger mit Forderungen unter 50.000 Dollar bis Ende 2024 eine Rückzahlung erhalten.
Gläubiger mit höheren Forderungen müssen möglicherweise länger warten, da die Zahlungen erst im ersten oder zweiten Quartal 25 fällig werden. Dieser Zeitplan ist Teil der umfassenderen Bemühungen von FTX, die Gläubiger zu entschädigen, wobei 16 Milliarden Dollar an Entschädigungen zu verteilen, sobald der Plan genehmigt ist.
According to the latest FTX bankruptcy filing, the next court hearing to confirm the reorganization plan will be held on October 7, 2024. If the plan is approved, creditors with claims of less than $50,000 may begin to receive compensation by the end of 2024. Parties with larger…
— Wu Blockchain (@WuBlockchain) September 30, 2024
FTX-Gläubiger drängen auf Sachleistungen zwecks Steuervermeidung
Das Reorganisationskonzept von FTX wurde eingehend geprüft. In dem schon im Mai vorgelegten Vorschlag wurde davon ausgegangen, dass 98 % der Gläubiger mindestens 118 % ihrer Forderungen in bar erhalten würden. Die Zahlungen sollen innerhalb von 60 Tagen nach der gerichtlichen Genehmigung beginnen; wenn der Plan bis zum 7. Oktober genehmigt wird, könnten die Rückzahlungen bereits am 7. Dezember beginnen.
Allerdings sind nicht alle Gläubiger einverstanden. Viele ziehen Sachwerte einer Geldabfindung vor, weil sie Bedenken haben, dass Geldtransfers eine Steuerpflicht bedeuten können.
Diese Gläubiger sind der Ansicht, dass Kryptowährung ihre Anlagen besser widerspiegeln und gleichzeitig Steuern vermeiden würden.
FTX muss jedoch die Insolvenzregelungen nach Chapter 11 einhalten, und die sehen Geldtransfers vor.
Zuvor hatte Sunil Kavuri, der eine der Gläubigergruppen von FTX vertritt, erklärt, dass die Gläubiger nur 25% ihrer ursprünglichen Kryptobestände erhalten können. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Forderungen auf der Grundlage der Kurses zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags berechnet wurden, un der lag zum Stichtag für Bitcoin etwa bei rund 16.000 Dollar.
Heute steht er weit über 60.000 Dollar was bedeutet, dass den Gläubigern bei einer Geldauszahlung erhebliche Renditen entgehen würden. Beispielsweise würde ein Anleger, der 0,5 BTC verloren hat, bei Entschädigung etwa 8.000 $ statt des nach heutigem Kurs von über 30.000 $ erhalten.
Dieser Umstand hat den Ruf nach einem Überdenken der Auszahlungsstrategie laut werden lassen, da viele der Meinung sind, dass angesichts der jüngsten Wertsteigerungen ein günstigerer Abschluss in Betracht gezogen werden sollte.
Umstrittene Aktionärsausschüttung entfacht Debatte im Konkursfall
Ein weiterer problematischer Aspekt des Reorganisationsprozesses ist eine kürzlich bekannt gewordene Vereinbarung der FTX-Schuldner, die vorsieht, dass 230 Millionen Dollar an staatlichen Verfallseinnahmen an Vorzugsaktionäre ausgezahlt werden.
In diesem Dokument, das am 27. September in einer Gerichtsakte aufgetaucht ist, heißt es, dass 18 % der Einnahmen aus dem Verfall für die Aktionäre reserviert werden, was im Widerspruch zu den traditionellen Konkursverfahren zu stehen scheint, bei denen die Gläubiger in der Regel Vorrang vor den Aktionären haben.
Diese Klausel hat ein ohnehin schon kompliziertes Konkursverfahren noch weiter verkompliziert und für zusätzliche Diskussionen unter den Beteiligten gesorgt.
Gerüchte, dass FTX am 30. September mit den Ausschüttungen beginnen würde, haben sich als falsch erwiesen. Die nächste Gerichtsentscheidung ist von entscheidender Bedeutung, da die Genehmigung des Umstrukturierungsplans der entscheidende Faktor dafür ist, wie und wann die Gläubiger entschädigt werden.
Während die FTX-Gläubiger auf eine Lösung warten, sagen Analysten voraus, dass der Auszahlungsprozess 5 bis 8 Milliarden US-Dollar in den Kryptomarkt fließen lassen wird, was als positiv wirken und die Handelsaktivität erhöhen könnte.
Auf der anderen Seite hat Ex-CEO Sam Bankman-Fried einen Wiederaufnahmeantrag seines Verfahrens gestellt, mit der Begründung, der Richter, der sein Strafverfahren führte, sei befangen gewesen.
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