Polen: Präsidentschaftskandidat will sich für nationale Bitcoin-Reserve einsetzen

Sławomir Mentzen, Vorsitzender der polnischen Partei „Neue Hoffnung“ sowie Präsidentschaftskandidat, hat sich heute auf der Plattform 𝕏 für eine strategische Bitcoin -Reserve ausgesprochen. Schon länger ist bekannt , dass der 37-Jährige in Bitcoin investiert ist.

Als ein 𝕏-User Mentzen jüngst öffentlich fragte, ob dieser sich dafür einsetzen wird, eine strategische Bitcoin-Reserve in Polen voranzutreiben, bejahte der Politiker dies.

Der offen verwendbare Gesetzentwurf, auf den der 𝕏-User verweist, stammt von der Non-Profit-Organisation „Satoshi Action Fund“. Die von Dennis Porter geführte US-amerikanische Lobbyorganisation stand als helfende Hand zur Seite, als kürzlich ein Gesetzentwurf für eine strategische Bitcoin-Reserve im Repräsentantenhaus vom US-Bundesstaat Pennsylvania eingereicht wurde – Blocktrainer.de berichtete .

Im Angesicht der Pro-Bitcoin-Entwicklungen in den USA ist es nur naheliegend, dass Politiker anderenorts sich mit den Chancen, die Bitcoin bietet, auseinandersetzen. Donald Trump, der nächste Präsident der USA, versprach, eine Bitcoin-Reserve zu etablieren. Seit seinem Wahlsieg schlägt das Thema besonders große Wellen – Blocktrainer.de berichtete .

Ob Polen eines der Länder sein wird, die früh auf den Zug aufspringen, gilt es abzuwarten. Das Land ist zwar EU-Mitglied, setzt mit dem Złoty jedoch auf eine eigene Währung, womit es nicht Teil der Eurozone ist.

Die Partei von Sławomir Mentzen, die als rechtsextrem gilt, hat derweil nur einen überschaubaren Einfluss. Für die im nächsten Sommer anstehende Präsidentschaftswahl wurde Mentzen vom Parteibündnis Konfederacja als Kandidat nominiert, doch dass der Pro-Bitcoin-Politiker diese für sich entscheiden kann, erscheint aussichtslos. 

Dennoch: Als Präsidentschaftskandidat, Parteiführer und Mitglied der Sejma, die neben dem Senat eine der beiden Kammern des polnischen Parlaments bildet, dürften seine Positionen durchaus auf offene Ohren stoßen.

Als seine Positionierung zur Bitcoin-Reserve auf 𝕏 die Runde machte, repostete der EU-kritische Politiker diesbezügliche Tweets. Im Verlauf des Abends setzte Mentzen noch einen zusätzlichen Post ab, in dem er versprach, als Präsident Polens auch für ein positives Regulierungsumfeld zu sorgen.

In einem weiteren 𝕏-Post betonte der Politiker daraufhin, dass er schon vor einigen Jahren vorschlug, das Bitcoin- Mining in öffentliche Institutionen zu integrieren und sich sein Vorschlag der Bitcoin-Reserve für Polen künftig noch als ein sinnvoller herausstellen werde.

Als ich 2018 für das Amt des Bürgermeisters von Toruń kandidierte, schlug ich vor, dass die städtischen Ämter und Schulen Bitcoin schürfen und die Wärme der Miner zum Heizen dieser Gebäude nutzen sollten. Zu dieser Zeit lag der Bitcoin-Kurs bei etwa 7.000 Dollar. Die Leute sahen mich an, als sei ich verrückt, aber die Zeit hat gezeigt, dass ich damals Recht hatte und es eine sehr gute Idee war. Heute liegt der Bitcoin-Kurs bei fast 100.000 Dollar.

Jetzt kandidiere ich für das Amt des polnischen Präsidenten und ich schlage vor, dass Polen seine Währungsreserven auch in Bitcoin halten sollte. Das mag jetzt jemandem abstrakt erscheinen, aber in ein paar Jahren wird sich wieder herausstellen, dass dies eine völlig naheliegende Entscheidung war.
Sławomir Mentzen

Es dürfte spannend zu beobachten sein, welche Rolle Bitcoin noch in Sławomir Mentzens Wahlkampf einnehmen wird und ob es ihm durch eine BTC-freundliche Haltung gelingt, zusätzliche Wähler von sich zu überzeugen.